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Juli 2010

Zum 80. Geburtstag von Carlos Kleiber

Am 3. Juli vor 80 Jahren kam er zur Welt: Carlos Kleiber, dessen Sonderstellung unter den Dirigierpersönlichkeiten, damals wie heute und auch sechs Jahre nach seinem unerwarteten Tod 2004 unangetastet bleibt. C 100 841 B
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Fünf Jahre nach Kleibers Geburt in Berlin floh die Familie aus Hitler-Deutschland und ging nach Argentinien. 1953 dirigierte Kleiber erstmals im Münchner Gärtnerplatz-Theater. Schnell entwickelte sich seine Karriere über Potsdam, Düsseldorf, Zürich, Stuttgart, München, Wien in den Himmel der Unsterblichen. Er war umworben von Bayreuth bis New York, von Salzburg bis Berlin und war doch ein ganz Zurückgezogener.
Selbst die Opernhäuser, C 600 031 B
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an denen er seine größten Erfolge gefeiert hatte, vor allem München und Wien, oder Orchester wie die Wiener Philharmoniker vermochten in späteren Jahren nicht mehr, ihn aus seinem selbstgewählten Rückzug zu lösen. C 700 051 B
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Freilich hat er seit seinem Debüt an der Bayerischen Staatsoper 1968 mit dem Rosenkavalier von Richard Strauss allein dort in den folgenden 20 Jahren über 260 Opernaufführungen und Akademiekonzerte des Bayerischen Staatsorchesters geleitet.
Als Gesamtaufnahme liegt der Rosenkavalier in einem Mitschnitt von den Münchner Opernfestspielen 1973 vor – ein Dokument dafür, wie sehr Kleiber und das Ensemble der Bayerischen Staatsoper, ein Jahr nach einer gemeinsamen Neueinstudierung, ein Herz und eine Seele waren.
Carlos Kleiber, C 581 083 D
C 581 083 D
dem das „Freigeben“ immer ein Graus gewesen ist, schrieb, als er sich entschloss, die 4. Symphonie von Beethoven mit dem Bayerischen Staatsorchester bei ORFEO zu veröffentlichen: Durch das Spiel des Bayerischen Staatsorchesters ist mir die Freigabe dieses Mitschnitts ein ganz persönliches Vergnügen... für jene, die auf Lebendigkeit hören können, haben wir hier Sachen drin, die spielt kein Orchester so lustvoll und frech oder so beseelt und erfreuend wie dieses Orchester an jenem Tag.
Die 6. Symphonie von C 580 031 B
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Beethoven, auf Kleibers Wunsch ebenfalls bei ORFEO erschienen, dirigierte er nur ein einziges Mal. Die Live-Aufnahme mit dem Bayerischen Staatsorchester ist ebenso als Vermächtnis einzustufen wie, vom selben Komponisten und in derselben Konstellation, die 7. Symphonie – jenes Werk, das auch bei Kleibers letztem Auftritt am 26. Februar 1999 auf dem Programm stand.

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