ORFEO International – Pressetexte

Wichtige Veröffentlichungen kurz vorgestellt

Juni 2010

ORFEO 1 CD C 750 101 A

Felix Mendelssohn: Works for Cello and Piano

Dass Kammermusik eine intime Form ist, weiß man. Im besonderen Fall jener unter Beteiligung des Violoncellos von Felix Mendelssohn war sie bereits bei der Komposition familiär motiviert. Sein jüngerer Bruder Paul war offenbar ein guter Cellist, und ihm sind sowohl die beiden Sonaten für Violoncello und Klavier als auch die Variations concertantes op. 17 gewidmet. Alle drei Werke präsentiert Daniel Müller-Schott in seiner neusten Einspielung, gemeinsam mit Jonathan Gilad als Klavierpartner. C 750 101 A
C 750 101 A
Die spielerische Virtuosität des Variationenwerks in der Nachfolge von Mozart oder Beethoven inspiriert das Duo zu ebenso großer spieltechnischer Brillanz wie die fulminanten Ausbrüche ab der siebten Variation oder die brillante und subtil verklingende Coda. Luftig und leicht mutet auch die erste Cello-Sonate an, deren launige und (lebens­)lustige Grundstimmung vom Interpretenduo voll ausgekostet wird. Grazie und Feuer Mendelssohns, die bereits von seinen Zeitgenossen bewundert wurden, kommen hier voll zum Tragen. In der zweiten Sonate steigern sie sich noch zur schönsten Melodik und dramatisch anmutenden Momenten und Klangmalereien, die nicht weit von Mendelssohn Sommernachtstraum-Musik entfernt scheinen. Facettenreich ziehen Müller-Schott und Gilad dabei auf ihrem jeweiligen Instrument alle Register. Bei der Aufnahme
Bei der Aufnahme
Foto: Privatarchiv Daniel Müller-Schott
Zwei kürzere Werke Mendelssohns für die gleiche Besetzung, das „Assai tranquillo“ h-Moll und das anmutige, im Mittelteil leicht aufgewühlte „Lied ohne Worte“ D-Dur op. 109 rahmen zwei stilgetreue Liedbearbeitungen von Daniel Müller-Schott ein, die ebenfalls auf der neuen CD zu hören sind: nämlich „Auf Flügeln des Gesanges“ und „Schilflied“ – zwei Kompositionen, deren leicht melancholischer, überaus kantabler Duktus der Singstimme sich auch (oder vielleicht gerade) ohne die Worte Heines und Lenaus aufs Schönste in der melodischen Linienführung vermittelt, auf die sich Daniel Müller-Schott mit seinem Instrument so glänzend wie berührend versteht – und hierbei mit Jonathan Gilad einen kongenialen Partner gefunden hat.

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