ORFEO International – Pressetexte

Wichtige Veröffentlichungen kurz vorgestellt

Mai 2006

ORFEO 1 CD C 702 061 B

Offenherzigkeit Diana Damraum
Diana Damrau
und künstlerische Neugier kennzeichnen den Stil von Diana Damrau. Kaum eine Sängerin im Fach des lyrischen Koloratursoprans hat in den letzten Jahren eine so steile und doch kontinuierliche Karriere gemacht. Nach ersten Engagements in Würzburg, Mannheim und Frankfurt hat sie sich durch wiederholtes Einspringen an den großen europäischen Häusern, vor allem als Königin der Nacht und als Zerbinetta, rasch einen exzellenten Ruf erarbeitet. Zwischen Opernerfolgen, wie der Spielzeiteröffnung der Mailänder Scala 2004/2005 unter Riccardo Muti oder dem umjubelten Debüt an der Metropolitan Opera New York zu Saisonbeginn 2005/2006, finden sich in Diana Damraus Terminkalender regelmäßig Liederabende und -matineen, die sie in Form von Solo- und Duoprogrammen mit ihrem Begleiter Stephan Matthias Lademann bestreitet.

Im Sommer 2005 trat Diana Damrau erstmals in einem Liederabend bei den Salzburger Festspielen auf, wo sie bereits als Königin der Nacht in Mozarts Zauberflöte sowie als Blonde und Konstanze in der Entführung aus dem Serail reüssiert hatte. Von einer ganz anderen Seite präsentierte sie sich dem Festspielpublikum mit einer Liedauswahl, die vor allem auf Jugendstil und Spätromantik ausgerichtet war und nun als Live-Mitschnitt innerhalb der „Salzburger Festspieldokumente 2006“ erscheint.

Schon an Diana Damrau
Diana Damrau
Foto: Tanja Niemann
Bergs Sieben frühen Liedern und Mahlers Das himmlische Leben, mehr noch in Alexander Zemlinskys seltenen Walzergesängen op. 6 wird deutlich, dass Diana Damrau in puncto Klarheit und Brillanz des Tones ganz in der Tradition großer deutschsprachiger Liedsängerinnen steht, auch was die Verständlichkeit und Gestaltung der Texte anbelangt. Lange Zeit verloren geglaubt, ist es aber vor allem das charakteristische Lächeln in der Stimme, mit dem Diana Damrau sofort für sich einnimmt. Nichtsdestotrotz ist sie auch imstande, Liedern wie etwa Hugo Wolfs Lebe wohl nach Eduard Mörike eine nachdenkliche Färbung zu verleihen.

Abgerundet wird dieses fein abgestimmte und mit Ovationen für Sängerin und Begleiter honorierte Programm durch eine Auswahl von Richard Strauss-Liedern, die Lust auf mehr machen: mehr an Übertragung von Diana Damraus Affinitäten im Operngesang auf die intime Lied-Form, beispielsweise im französischen Fach.

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