ORFEO International – Pressetexte

Wichtige Veröffentlichungen kurz vorgestellt

Juni 2015

ORFEO 1 CD C 831 151 A

Georg Friedrich Händel - Concerti grossi op.6

Michael Hofstetter zählt schon seit Längerem zu den weltweit gefragten Dirigenten mit einem epochenübergreifenden Repertoire, das ihn 2015 u.a. von der Styriarte Graz bis an die Houston Grand Opera führt. Eine Domäne von Hofstetter ist sicherlich das Barock-Repertoire. So hat er bei den Internationalen Händel-Festspielen in Karlsruhe oder an der English National Opera in London bereits seine Affinität zu den Werken Georg Friedrich Händels mehrfach unter Beweis gestellt. C 831 151 A
C 831 151 A
Mit dem Stuttgarter Kammerorchester, dessen Chefdirigent Hofstetter von 2006 bis 2013 gewesen ist, hat er Händels Concerti grossi Nr. 1, 6, 10 und 12 aus dem Opus 6 des Komponisten und das Concerto grosso zum Alexanderfest aufgenommen. Letzteres, datierend von 1736, stammt noch aus der Zeit vor dem Zusammenbruch von Händels Opern-Imperium in London, weist aber mit seinem spritzigen Allegro-Beginn, dem pastoralen Largo, der kontrapunktisch reichen Fuge und dem tänzerischen Schlusssatz bereits viele kennzeichnende Merkmale auf. Hier anknüpfend reiht Händel in den späteren Konzerten schließlich Gipfelpunkt an Gipfelpunkt der Gattung des Concerto grosso – was sich mit dem souverän und transparent aufspielenden Stuttgarter Kammerorchester unter Michael Hofstetter perfekt nachvollziehen lässt: sei es in der von Romain Rolland als „leuchtender Traum von ländlichem Glück“ gepriesenen Musette des Konzertes No. 6, sei es in den zwischen französischen Form-Vorbildern der Ouvertüre und Air changierenden Passagen des Konzertes No. 10 oder schließlich in der nach kraftvollem Beginn in äußerste Eleganz und Virtuosität mündenden No. 10. Nicht umsonst gelten die Concerti grossi op. 6 als Höhepunkt von Händels Instrumentalmusik und sie sind in ihrem Rang mit Bachs Wohltemperierten Clavier oder den Brandenburgischen Konzerten verglichen worden. Am Ende einer Epoche angelangt, wusste Händel den Charakter des neuen „galanten Stils“ mit in sein Schaffen einzubeziehen und formte aus scheinbar unvereinbaren Elementen höchst originelle Kunstwerke, die für die Gattung des barocken Concerto grosso einen eindrucksvollen Schlusspunkt darstellen.

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