ORFEO International – Pressetexte

Wichtige Veröffentlichungen kurz vorgestellt

Juni 2014

ORFEO 1 CD C 762 141 A

Johann Nepomuk Hummel - Septette

Seit Jahrzehnten zählt das Consortium Classicum zu den herausragenden Ensembles für Kammermusik in variablen Besetzungen. Von neuem zeigt dies die aktuelle Veröffentlichung von Klavierseptetten Johann Nepomuk Hummels (1778–1837), an der noch Dieter Klöcker, der 2011 verstorbene Gründer des Consortium Classicum, beteiligt war. C 762 141 A
C 762 141 A
Am Klavier ist in beiden Septetten Florian Uhlig zu hören. Florian Uhlig
Florian Uhlig
Foto: Marco Borggreve
Dieter Klöcker
Dieter Klöcker
Foto: Privatarchiv
Nicht umsonst hat die Septett-Gattung seit Beethovens exemplarischem Beitrag so manchen Komponisten zu Experimenten mit der instrumentalen Besetzung inspiriert: unter ihnen eben auch Hummel, der als ein wichtiger Vertreter der Komponistengeneration zwischen Wiener Klassik und Romantik gelten kann. Als Pianist wurde er bereits als Kind europaweit gefeiert. Später selbst ein gefragter Lehrer, wurde er u.a. von Mozart und Haydn (der ihm ein Engagement am Hofe Esterházy vermittelte) unterrichtet. Mit Beethoven war er freundschaftlich verbunden. Der Formreichtum seiner Kompositionen ist schier unbegrenzt (nur Symphonien schrieb er nicht), und so sind auch seine kammermusikalischen Werke äußerst abwechslungsreich. Die beiden Septette von Hummel sind Musterbeispiele für seine musikalische Erfindungsgabe: Die Farbpalette des Großen Septetts d-Moll op. 74 enthält, trotz „fehlender“ Violine, durch den Einsatz von Flöte und Oboe helle Akzente. Horn, Viola, Violoncello und Kontrabass liefern mit dem graziösen Klavierpart die Grundierung für den kantabel-melodiösen Charakter des Werkes, von dem sich besonders das eingängige Schlussrondo einprägt. Prägnant setzt demgegenüber das Große Septett militaire C-Dur op. 114 mit einem (ganz und gar nicht martialischen) „Appell“ ein, der sich ebenso durch den weiteren Verlauf des Satzes zieht wie durch die Register der Instrumente, die hier – wiederum neben Klavier, Flöte, Violoncello und Kontrabass – mit Violine, Trompete und Klarinette besetzt sind. Letztere wird, wie eingangs erwähnt, vom langjährigen Spiritus Rector des Ensembles, Dieter Klöcker, gespielt. Seine Kollegen stehen ihm gleichwohl, bis ins vor Einfällen übersprühende Finale von Hummels Komposition, nicht nach, was Spielwitz, technische Brillanz und Liebe zum musikalischen Detail anbelangt, die diese neue Einspielung von der ersten bis zur letzten Note bestimmen.

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